Entstehung des Vereins
Den Gedanken einer Vereinsgründung hatten die bereits verstorbenen Gründungsmitglieder Franz Messner und Martin Krammer, als sie im November 1924 bei einer Fußwallfahrt im Sainbacher Gasthaus Rast machten. Ihnen gefielen die dort aufgestellten Schützenscheiben. Am 16.12.1924 kam es dann zu der Gründungsversammlung beim Krammerwirt. Die 24 Versammelten waren einstimmig für die Gründung und erklärten ihre Mitgliedschaft.
Bei der Wahl des Ausschusses wurden folgende Personen gewählt:
- 1. Schützenmeister: Anton Hirschinger
- 2. Schützenmeister: Thomas Bobinger
- Schriftführer: Ludwig Thoma
- Kassier: Martin Krammer sen.
- Zeugwart: Martin Krammer jun.
- Vereinsdiener: Ignaz Breitsameter
Als Vereinslokal diente das Gasthaus Krammer. Geschossen wurde Samstagabend mit dem vereinseigenen Zimmerstutzen. In den folgenden Jahren kamen weitere Mitglieder hinzu oder traten aus beruflichen oder anderen Gründen aus dem Verein aus.
Zweiter Weltkrieg
Während des Zweiten Weltkrieg es mußte der Schießbetrieb eingestellt werden. Am 6. Januar 1950 fand die „Wiedergründung“ statt.
Bedingt durch den Neubau der Gaststätte konnte Mitte der sechziger Jahre ein zweiter Schießstand angeschafft werden. Im Jahre 1971 wurden dann vier Schießstände bzw. im Jahr 1976 neun Schießstände im Kellerbereich der Gaststätte Krammer errichtet. Die Eintragung ins Vereinsregister erfolgte am 21.04.1976.
Die Gaststätte wurde ab 1982 verpachtet. Mit den wechselnden Pächtern kamen die Schützen immer gut aus. Jedoch zeigten sich durch den Anstieg der Mitgliederzahlen beengte Verhältnisse.
Neues Vereinsheim
1992 fanden Verhandlungen mit der Gemeinde und den ortsansässigen Vereinen bzgl. eines Gemeinschaftshauses statt, jedoch führten diese zu keinem Erfolg. Im Jahre 1994 entschied sich die Mitgliederversammlung für einen gemeinsamen Vereinsheimbau mit dem TSV Hollenbach, da dieser einen Um- bzw. Neubau Ihrer bisherigen Vereinsheimes plante. Im November 1994 erfolgte der erste Spatenstich.
Von nun an beteiligten sich viele freiwillige Helfer und Helferinnen bei der Errichtung des neuen Vereinsheimes. Am 28. Mai 1997 bezogen die Schützen unter Begleitung einer Blaskapelle ihr neues Heim im Obergeschoß mit 15 Schießständen. Vom 20. bis 22. Juni 1997 erfolgte mit dem TSV die gemeinsame Einweihungsfeier mit einem Bierzeltbetrieb.
Feste feiern
Ihre runden Geburtstage feierten die Schützen immer im vereinsinternen Rahmen. Zum 75. Geburtstag wurde ein Jubiläumsschießen mit den Nachbarvereinen Igenhausen, Mainbach und Schönbach ausgetragen. Auch hatte man die Ehre Patenschaften bei Grüne Eiche Schönbach (1983), Wildschütz Mainbach (1991) zu übernehmen.
Als besondere Ereignisse der Vereinsgeschichte gelten die Fahnenweihe vom 8. bis 10. Juli 1957 ,das Gauschießen anlässlich des 60-jährigen Jubiläums vom 27. April bis 6. Mai 1984, der Vereinsheimbau von November 1994 bis Juni 1997, die Gründung einer Böllergruppe im Jahre 1997 mit den Böllersschützen Werner Hartl, Josef Meßmer, Andreas und Kaspar Zandtner und die Gründung einer selbstständigen öffentlich anerkanten Jugendabteilung am 08.01.1999.
Schießsport
Trotz der vielen Baumaßnahmen, die die Schützen immer wieder ausgeführten, kamen die schießsportlichen und gesellschaftlichen Veranstaltungen des Vereins nicht zu kurz. So wurden bis in die 30iger Jahre vereinsinterne Schießen, wie Anfangs-, Königs-, Stern und Preisschießen durchgeführt.
Auch wurden Preis. bzw. Preis-Stern-Schießen mit Nachbarvereinen im Freien abgehalten.
Ab den Dreißiger Jahren nahm der Schützenverein an Gauschießen teil, wobei im Jahr 1932 dieses Schießen in Hollenbach stattfand.
Damals hieß der Gau Aichach noch „Paargau 43“. Im Jahr 1931 belegte der Verein den 5. Platz und im Jahr 1932 den 2. Platz.
Bereits im Jahre 1926 fuhr man zum Oktoberfestschießen nach München, wobei jeder Schütze als Reisezuschuß 3 Mark erhielt. Diese Fahrt wird nun seit 1999 wieder organisiert. Einige Schießen wurden im Laufe der Jahre eingestellt, bzw. durch andere vereinsinterne Schießen ersetzt.
Als besonders nennenswerte Wander-Pokale gelten derzeit der Andreas-Erber-, der Krammer-Gedächtnis-Pokal und der anlässlich der Gründung der Jugendabteilung durch die erste gewählte Jugendleitung gestiftete Erinnerungspokal.
Alljährlich werden auch die Schützenkönige und seit 1974 die Jungschützenkönige ausgeschossen. Auch sind aus dem Verein bereits zwei Gauschützenkönige hervorgegangen. So konnte 1977 Erwin Nicklaus Gauschützenkönig und 1999 sowie 2018 Ingrid Dunau Gaujugendkönigin werden.
Seit den 70iger Jahren nimmt der Verein an den Gaurundenwettkämpfen teil. So ist im Protokollbuch im Schießjahr 69/70 zu lesen:
Der Verein hatte das Ziel gesetzt, eine Truppe guter Schützen zu bilden, um am 20.03.70 an der Aufstiegsrunde in Untergriesbach teilzunehmen.
Protokollbuch Schießjahr 69/70
Es beteiligten sich folgende Schützen mit dem Luftgewehr: Josef Weiß, Otto Krammer, Norbert Murr, Gerhard Mika, Anton Katzenschwanz jun. Alfred Murr, Eduard Haas, Michael Baur, Andreas Ziegler und Benedikt Eichner. Die vielen Schießübungen zeigten bald Erfolge, da bereits im Schießjahr 1971/72 der Aufstieg in die A-Klasse gelang.
Da die Schützen immer bessere Ergebnisse erzielten, wurde 1976 bereits eine zweite Mannschaft gemeldet. In den darauffolgenden Jahren wurden weitere LG-Mannschaften, eine LP-Mannschaft und Jugendmannschaften gebildet. Dieser enorme Schießbereitschaft ist u.a. auf die gute Vereins- und Jugendarbeit zurückzuführen. An den Gaurundenwettkämpfen nehmen die Gemütlichkeitsschützen zur Zeit mit vier Luftgewehr-Mannschaften, zwei Luftpistolen-Mannschaft und vier Jugendmannschaften teil.
2009 fand zum ersten Mal ein Sommerbiathlon statt. Im Modus Laufen – Schießen – Laufen – Schießen – Laufen kämpften damals 10 Mannschaften mit je vier Läufern um den Sieg. Teilnehmen konnte Jederman, so meldeten sich neben den Schützenvereinen aus den Nachbarorten Schönbach, Igenhausen und Mainbach, auch die AH Mannschaft des TSV Hollenbachs.
Sie hatten 1 km zu absolvieren und bekamen pro Fehlschuß nochmal 100m Strafrunde aufgebrummt. Da sich die Schießstände im ersten Obergeschoss befinden, war das Schießen nach dem Laufen eine extra Herausforderung, da man noch durchs Treppenhaus musste.
Am Ende Siegte die Gastgebebermannschaft, auf dem zweiten Platz landete die AH Fussballmannschaft des TSV Hollenach.